Das Seminar richtet sich an ForscherInnen und Lehrpersonen von den UniGR-Partneruniversitäten (Universität des Saarlandes, Universität Lüttich, Universität Lothringen, Universität Trier, Universität Luxemburg, Technische Universität Kaiserslautern), die sich mit Border Studies beschäftigen.
Das Konzept der Planungskulturen liefert einen theoretischen Ansatz, um unterschiedliche Planungspraktiken in verschiedenen Kontexten zu erklären. Aufgrund des steigenden Interesses an einem internationalen Austausch im Bereich der Stadt- und Regionalentwicklung rücken Planungskulturen in den Fokus einer wachsenden Anzahl an Publikationen. Lange Zeit hat die raumwissenschaftliche Forschung Planungskulturen – ähnlich wie den Begriff der Planungssysteme – mit bestimmten nationalen Kontexten assoziiert. In diesen Diskursen wurde die Planungskultur einzelner Länder jeweils als mehr oder weniger homogene Einheit betrachtet. Tiefergehende Forschungsansätze haben diese Sichtweise erweitert und Planungskulturen in den Kontext unterschiedlicher Planungsebenen gesetzt und unterscheiden nun nationale, regionale und städtische Planungskulturen. Aktuelle Forschungsansätze argumentieren, dass der Einfluss der räumlichen Nähe auf Planungskulturen vernachlässigt werden kann, wenn die zu vergleichenden Räume mit ähnlichen neuen Herausforderungen konfrontiert sind. In diesem Fall könnte es zu einem Angleichen von Planungskulturen kommen, auch wenn die Räume in unterschiedlichen Ländern liegen.