Nach der erfolgreichen ersten Ausgabe des Wettbewerbs „Schicksal(e) der Großregion“ gibt es nun eine zweite Auflage. Dabei interessieren wir uns stärker für die Gegenwart.
© Uwe Simon
Die AG Kultur des "Gipfels der Großregion" schreibt zum zweiten Mal den Wettbewerb "Schicksal(e) der Großregion" aus. Die besten Einsendungen werden prämiert, die Arbeiten als Podcast der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das dfi ist mit der Umsetzung des Projekts beauftragt.
Ziel des Projekts
Das Projekt „Schicksal(e) der Großregion“ richtet sich an HistorikerInnen, SoziologInnen, an JournalistInnen und Medienschaffende, die auf die ethischen Grundsätze und wissenschaftlichen Methoden ihres Fachs achten.
Ziel ist es, durch bisher unveröffentlichte Arbeiten individuelle oder kollektive Lebensläufe zu beleuchten, die heute und in der jüngsten Zeitgeschichte die Beziehungen innerhalb der heutigen Großregion, aber auch im weiteren Sinne zwischen Frankreich, Deutschland, Luxemburg und Belgien veranschaulichen.
Zusammengenommen sollen diese Beiträge zu einem neuen Blick auf die jüngere Geschichte der Großregion führen. So sollen die Vielfalt und die Entwicklung der Beziehungen zwischen den geographischen Teilregionen und der Bevölkerung der Großregion besser erfahrbar gemacht werden, einschließlich ihrer Einbettung in den Aufbau Europas aus einer grenzüberschreitenden Perspektive.
Ablauf des Projekts
Es konnten diesmal Vorschläge eingereicht werden, die sich auf die neueste Zeitgeschichte beziehen.
Eine Jury wählte am 24. April 2024 fünf Projekte aus:
- Der Lindy Hop Circle Trier / Quattropole Swing Exchange“ de Sophie Hegemann
- „Eugen Roth - Interregionale Zusammenarbeit als wichtige gewerkschaftliche Aufgabe“ de Florian Lisson, Hans-Jürgen Lüsebrink u. Luitpold Rampeltshammer
- „Geschichte der deutsch-französischen Anti-Atom-Bewegung“ de Christine Longin
- „Leben und Wirken von Dr. h.c. Arno Krause“ de Stephanie Bruel
- „Jan Hillebrand - Die Intensivierung der deutsch-französischen Zusammenarbeit innerhalb der Firma Hillebrand“ de Benjamin Pfannes
Die Arbeiten wurden Anfang Juli in einem Workshop in Trier vorgestellt. An diesem Workshop nahmen die Autorinnen und Autoren, der Expertenrat sowie die interessierte Öffentlichkeit teil. Durch die Präsentation der einzelnen Beiträge sollten die ausgewählten Projekte den Universitäten und Forschungsinstituten in der Großregion bekannt gemacht werden.
Im Anschluss an diesen Workshop werden die Autorinnen und Autoren dabei begleitet, ihre schriftlichen Beiträge in Form einer Podcast-Folgen zu produzieren, die Ende des Jahres verfügbar sein wird. Diese Folge soll den BürgerInnen der Großregion, insbesondere den SchülerInnen und Jugendlichen, einen vereinfachten Zugang zu den Projekten bieten. Auf diese Weise soll ein Beitrag zur Reflexion über die gemeinsame Geschichte und Entwicklung des grenzüberschreitenden Raums der Großregion und darüber hinaus der europäischen Integration geleistet werden.
- Dr. Bernard Wilkin, Archivar, Historiker des Staatsarchivs Belgien (Liège / Belgien) - Bernard.Wilkin@arch.be
- Dr. Nicholas Williams, Zeithistoriker, Geschäftsführer des Zentrums für Ostbelgische Geschichte (Eupen / Belgien) - williams@geschichte.be
- Dr. Ute Engelen, Historikerin, wiss. Mitarbeitern am Institut für Geschichtliche Landeskunde a der Universität Mainz (Mainz / Rheinland-Pfalz) - engelen@uni-mainz.de
- Dr. Vincent Goulet, Soziologe, Medienwissenschaftler, assoziierter Forscher am Labor SAGE der Universität Strasbourg (Strasbourg / Metz, Grand Est) - vgoulet@unistra.fr
- Dr. phil. Anett Schmitz, Ethnologin, Sozialwissenschaftlerin, wiss. Mitarbeiterin an der Universität Trier (Trier / Rheinland-Pfalz) - schmitzan@uni-trier.de
- Chrystelle Thévenot, Journalistin, Républicain Lorrain (Nancy/Metz, Frankreich) - cthevenot54@gmail.com
- Sabine Wachs, Journalistin Hörfunk, ARD/SR (Saarbrücken, Saarland) - sawachs@sr.de
- Dr. Christian Wille, Border Studies, Universität Luxemburg (UniGR-Center for Border Studies (UniGR-CBS) - christian.wille@uni.lu
- Dr. Pascal Raggi, Zeitgeschichtler, Université de Lorraine (Nancy, Meurte-et-Moselle) - pascal.raggi@univ-lorraine.fr
Am 6. Dezember 2024 hat im Festsaal der Staatskanzlei die Abschlussfeier von "Schicksal(e) der Großregion" stattgefunden.
Folgende Beiträge wurde mit einem Preis ausgezeichnet:
1. Platz „Interregionale Zusammenarbeit als wichtige gewerkschaftliche Aufgabe. Leben und Werk Eugen Roths“ von Florian Lisson, Hans-Jürgen Lüsebrink und Luitpold Rampeltshammer
2. Platz „Grenzenlos gegen Cattenom“ von Christine Longin
3. Platz „Weinhandel als Brücke zwischen Nationen: Die Firma J.F. Hillebrand und ihre Bedeutung für die deutsch-französische Zusammenarbeit“ von Benjamin Pfannes
4. Platz „Europa machen: Leben und Werk von Dr. h.c. Arno Krause“ von Kerstin Adam und Stéphanie Bruel
© Uwe Simon
Der erste Platz war mit 750 Euro, der zweite Platz mit 500 Euro und der dritte Platz mit 250 Euro dotiert.
Der Beitrag „Der Lindy Hop Circle Trier und der Quattropole Swing Exchange: Brücken bauen in der Großregion durch Tanz und Kultur“ von Baptiste Bouchet wurde außerhalb des Wettbewerbs vorgestellt, da der Autor beim Deutsch-Französischen Institut arbeitet, das den Wettbewerb im Auftrag der Arbeitsgruppe Kultur umgesetzt hat.
Alle Beiträge wurden zu Podcasts verarbeitet, die während der Veranstaltung vorgestellt wurden. Zudem wurde das Buch „Schicksal(e) der Großregion – Destin(s) de la Grande Région“ mit Langfassungen aller Beiträge in der Schriftenreihe „Denkart Europa“ im Nomos Verlag veröffentlicht.
Im Rahmen der Veranstaltung fand unter anderem eine Diskussionsrunde mit den Autorinnen und Autoren sowie Stefan Seidendorf, dem stellvertretenden Direktor des Deutsch-Französischen Instituts, statt. Anschließend ordneten die Historikerin Dr. Tanja Herrmann und die Journalistin Sabine Schwadorf die Beiträge jeweils in einen historischen und journalistischen Kontext ein. Das Quartett des Kammerorchesters der Großregion sorgte mit Kompositionen von Claude Debussy und Felix Mendelssohn für die musikalische Untermalung der Veranstaltung.