Fachministerkonferenz Industrie – die Automobilbranche und die Dekarbonisierung der Industrie im Fokus

Die für Industrie zuständigen Ministerinnen und Minister, politisch Verantwortlichen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Industrie aus der Großregion traten in Pont-à-Mousson zusammen, um einen gemeinsamen Kurs für die Begleitung der Transformationsprozesse der Automobilbranche und der Dekarbonisierung der Industrie zu bestimmen.

Auf Einladung der französischen Präsidentschaft des Gipfels der Exekutiven der Großregion 2021/2022 (Lothringen, Rheinland-Pfalz, Wallonie, Luxemburg, Saarland) kamen ca. ein Dutzend Akteure aus der Industrie (darunter Renault, Valeo, ArcelorMittal, Schaeffler, Cryolor, John Cockerill, Encevo, GRT Gaz), aus den Institutionen sowie aus unterschiedlichen Branchen (CCI Grand Est/Pôle Véhicule du Futur, ILEA, plate-forme des industries automobiles au Luxembourg) zu einer Fachministerkonferenz zusammen, um sich über die Risiken und Chancen für Hersteller und Zulieferer der Automobilbranche sowie neue Lösungen für die Wasserstoffherstellung und -versorgung auszutauschen.

Petra Dick-Walther, Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium, Claude Turmes, luxemburgischer Minister für Energie und Landesplanung, und Jürgen Barke, saarländischer Wirtschaftsminister, berichteten über ihr entschieden offensives Vorgehen, in ihren Regionen in die Transformation der Wertschöpfungsketten zu investieren. Brigitte Torloting, Vizepräsidentin der Region Grand Est, zuständig für die Großregion sowie grenzüberschreitende, europäische und internationale Angelegenheiten, Gilbert Schuh, Vizepräsident des Conseil départemental de la Moselle, und Vincent Hamen, Vizepräsident des Conseil départemental de la Meurthe-et-Moselle, stellten die Vorzüge der Region Grand Est in diesen Bereichen heraus. Vor der Fachministerkonferenz waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem Besuch des Werks Saint-Gobain PAM eingeladen, das weltweit für die Herstellung von Rohrleitungen aus duktilem Guss bekannt ist und sich für eine schnelle Dekarbonisierung in seiner Produktion einsetzt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich in einem vertrauensvollen Miteinander über die schnelle Elektrifizierung von Autos und Nutzfahrzeugen sowie über damit einhergehende Fragestellungen aus: Beschleunigung der Transformationsprozesse bei Industrieakteuren ersten und zweiten Ranges, notwendige Anpassung rechtlicher und europäischer Rahmenbedingungen als Grundlage für öffentliche Investitionen, Sicherung der Stromproduktionskapazitäten und massive Investitionen in Aus- und Weiterbildung. Sämtliche Akteure unterstrichen die Notwendigkeit, kooperative Ansätze zwischen Akteuren aus Industrie und Institutionen zu unterstützen, um die komparativen Vorteile der Teilregionen der Großregion sicherzustellen und dabei die wachsende Kompetenz der Beschäftigten in der Industrie zu begleiten.

Thema waren auch die Möglichkeiten bei der Herstellung und Versorgung mit grünem Wasserstoff, mit dem Ziel energieintensive Zweige zu dekarbonisieren und neue Verwendungsmöglichkeiten für die Massenmobilität auf der Ebene der Großregion zu begleiten, indem sich diese zum ersten grenzüberschreitenden Wasserstofflaboratorium der Europäischen Union entwickelt. Auch die neu geknüpften Beziehungen mit der EU und der Union Benelux, vertreten durch den Generalsekretär Alain de Muyser, sollen vertieft werden.

Josiane Chevalier, Präfektin der Region Grand Est, stellte die komplementären Ziele des Staates und der Gebietskörperschaften, beginnend mit der Region Grand Est, heraus, massiv in die Anpassung der Akteure der Industrie des Grand Est zu investieren und dabei auf grenzüberschreitende Ansätze zu setzen.

Jean Rottner, Präsident der Region Grand Est, beendete die Fachministerkonferenz im Namen der französischen Präsidentschaft des Gipfels der Exekutiven und stellte die Schwerpunkte des durch die Partner der Großregion gemeinsam erstellten Fahrplans für die Automobilindustrie vor (ständiger Konzertierungsrahmen, Kartografie über die Herstellungskapazitäten und das Recycling von Batterien, gemeinsame Ansätze in Bezug auf Investitionen in das Batterierecycling, Vernetzung von Lösungsanbietern für neue eingebettete Systeme, Kartografie über Kompetenzbedarfe ...). Dieser soll in die Abschlusserklärung des Gipfels der Exekutiven der Großregion integriert werden, die beim Gipfeltreffen am Dienstag, den 31. Januar 2023 in Verdun/Douaumont verkündet wird (Übergabe der französischen Präsidentschaft an Rheinland-Pfalz).

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