Die Arbeitsmarktlage und ihre Herausforderungen
Die Überwindung von Sprachbarrieren, die Koordinierung in Fragen der Sozialversicherung sowie Informationen über das Arbeits- und Steuerrecht im Nachbarland – das sind die Herausforderungen, die Ihnen als erste einfallen werden, wenn es um die berufliche Mobilität in der Großregion geht.
Doch es gibt weitere wichtige Entwicklungen, die für die Großregion von großer Bedeutung sind.
So stellt der demografische Wandel eine der wesentlichen Herausforderungen für den Arbeitsmarkt in der Großregion mit seinen 248.000 Grenzgängerinnen und Grenzgängern dar. Bevölkerungsrückgang in einigen Teilregionen und die Verschiebung der Altersstrukturen stellen nicht nur die bestehenden Sozialsysteme auf den Prüfstand, vor allem vollzieht sich ein tief greifender Wandel von Beschäftigung und Arbeitswelt. Dies wird arbeitsmarktrelevante Effekte in allen Teilregionen haben, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Weitere Faktoren wie zum Beispiel die zunehmende Technologisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt flankieren diesen Wandel und wirken sich auf Fragen der Fachkräftesicherung und damit auf die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in der Großregion aus.
Der Arbeitsmarkt in der Großregion steht somit vor gemeinsamen Herausforderungen:
Das Erwerbspersonenpotenzial geht in einigen Teilregionen bis 2030 zum Teil drastisch zurück.
- Der Bedarf an Fachkräften geht bei sinkender Zahl der Erwerbspersonen nicht zurück. Bereits heute gibt es in einzelnen Berufsgruppen und Regionen ungedeckte Fachkräftebedarfe, so zum Beispiel in den Pflegeberufen.
- Gleichzeitig sehen sich einige Teilregionen mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit konfrontiert. Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, insbesondere die Arbeitsmarktintegration von gering qualifizierten und benachteiligten Jugendlichen, bleibt eine wichtige Aufgabe in allen Teilregionen.
- Die Anforderungen an die Qualifikation von Fachkräften steigen aufgrund der zunehmenden Technologisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt.
Die Großregion hat sich zum Ziel gesetzt, grenzüberschreitende Antworten auf diese Herausforderungen zu finden, zum Beispiel durch die Förderung der grenzüberschreitenden Berufsbildung, die Zusammenarbeit in der Jugendarbeitsmarktpolitik, gemeinsame Strategien zur Fachkräftesicherung in den Pflegeberufen und den Erfahrungsaustausch über erfolgreiche (grenzüberschreitende) Projekte. Nähere Informationen zu den unterschiedlichen Aktivitäten finden Sie auf der Seite der AG Arbeitsmarkt.
Zahlen und Daten
Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Grenzregionen verfügt die Großregion über sehr detaillierte Informationen über die Funktionsweise des grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes sowie die Arbeitsmarktsituation und die wirtschaftliche und soziale Lage in den Teilregionen. Diese und andere Daten werden von der Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle (IBA) aufbereitet.
Im Arbeitsmarktbericht der IBA erhalten Sie beispielsweise Informationen zur demografischen Entwicklung, Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und Grenzgängerbeschäftigung sowie zum Spracherwerb in der Großregion.
Darüber hinaus enthält der Bericht zur wirtschaftlichen und sozialen Lage auch Informationen zu Wirtschaft, Bildung, Lebensbedingungen sowie zum Fachkräftebedarf in der Großregion.
Das von den fünf statistischen Ämtern der Großregion betriebene und gepflegte Statistikportal liefert aktuelle statistische Daten über Beschäftigung und Arbeitsmarkt in der Großregion.