Dragée Braquier aus Verdun
Das Dragee ist die älteste Süßigkeit Frankreichs. Sie wurde im Jahre 1220 von einem Apotheker aus Verdun erfunden, als dieser nach einer einfachen Konservierungs- und Transportlösung für Mandeln suchte.
Den Dragees wurden Heilkräfte zugeschrieben, und sie galten als verdauungsfördernd, doch vor allem sollten sie der Fruchtbarkeit zuträglich sein, was auch erklärt, warum sie bei keiner Familienfeier auf französischen Tischen fehlen dürfen: Hochzeiten, Taufen, Kommunionfeiern ... Ab dem 16. Jahrhundert verschenkte man sie an Fürstenhöfen.
La Madeleine de Commercy
1755 gab der Herzog von Lothringen ein Fest. Doch während des Mahls erhielt er Nachricht von seinem Konditor, der auf einen Streit hin gekündigt hatte. Ein Mahl ohne Nachtisch stand jedoch außer Frage. Der Hausmeier versprach, den Herzog vor dieser Schande zu retten, wenn man ihm etwas Zeit ließe. Und siehe da: Der Nachtisch erschien. Den Gästen wurden kleine goldene, butterweiche Leckereien in Muschelform mit einer kleinen goldenen Kuppel namens „boudotte“ (ein Wort für Bauchnabel) gereicht ... sagenhaft!
Der Herzog rief den Konditor dieses Wunders herbei. Da stellte man ihm die hübsche junge Magd vor, die verlegen errötet und mit mehlweißen Händen erschien.
- „Wie heißt dieses Meisterwerk?“
- „Es hat keinen Namen, Herr. Man bäckt es bei mir daheim in Commercy an Feiertagen.“
- „Und wie heißt du?“
- „Madeleine.“
- „Dann heißt es wie du: Madeleine de Commercy.“
Marmelade aus mit Gänsefedern entkernten Johannisbeeren aus Bar-le-Duc
Für dieses weltweit einzigartige von Hand hergestellte Produkt werden bei jeder Beere mit einer Gänsefeder von Hand die Kerne einzeln entfernt. Für diese berühmte Konfitüre, die mit einem kleinen Löffel verköstigt wird, auch Kaviar aus Bar genannt, werden die Beeren anschließend in einen Zuckersirup gegeben. Seit 1344 hat sich nichts geändert, die Herstellung ist ein wahres Geduldsspiel für die Frauen, die in der Region auch Entkernerinnen genannt werden.
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