Am 15.03.2022 fand am Schengen-Lyzeum in Perl zum 2. Mal nach 2018 ein Verkehrssicherheitstag statt. Die Veranstaltung fand im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Großregion statt. Das Schengen-Lyzeum ist ein zweisprachiges Gymnasium. Die Unterrichtssprachen sind Luxemburgisch und Deutsch. Der Verkehrssicherheitstag wurde dann logischerweise auch gemeinsam von der Police Lëtzebuerg und der Polizei Saarland (Verkehrssicherheitsberatung LPP 13 Verkehrspolizei) organisiert und mitgestaltet. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler werden dieses Jahr ihr Abitur machen und dann die Schule verlassen. Thema des Verkehrssicherheitstages war deshalb das Verhalten im Straßenverkehr; die Schülerinnen und Schüler haben schon fast alle einen Führerschein.
Der Hausherr des Gymnasiums, Direktor Dirk Dillschneider, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Gäste. Vom Ministerium für Inneres, Bauen und Sport war der Direktor der Polizei, Ralf Stoll, erschienen, der auch der Leiter der Arbeitsgruppe Sicherheit und Prävention in der Großregion ist. Zu dieser AG gehört auch die Unterarbeitsgruppe Verkehrssicherheit, deren Vorsitzender PD Ralf Geisert ist, der ebenfalls der Veranstaltung beiwohnte. Als weitere Gäste konnten begrüßt werden:
Tom Haubrich (1er Commissaire principal aus Luxemburg, Polizeiregion Zentrum Ost mit Sitz in Grevenmacher)
PR Christian Keller, Leiter LPP 13
PR Peter Groß, Leiter Polizeiinspektion Merzig
EPHK Ralf Kartes, Vertreter Leiter LPP 13
Nach der Begrüßung durch den Schulleiter sprachen Ralf Stoll, Tom Haubrich und Christian Keller Grußworte.
Anschließend begann POK Thomas Welsch mit einem Vortrag, der sich mit den Gefahren des Straßenverkehrs und den Besonderheiten von Elektrokleinstfahrzeugen beschäftigte. Es folgte ein Vortrag des luxemburgischen Kollegen Laurent Goedert über die Problematik Alkohol und Drogen im Straßenverkehr und das Thema Ablenkung (FoKus Smartphones). Das Thema Fahren nach Genuss von Alkohol und Drogen wurde dann in einem kleinen Rollenspiel von Schülerinnen und Schülern aus der 8. Klasse perfekt in Szene gesetzt. In den Pausen konnten die Schülerinnen und Schüler in kleinen Aktionszonen verschiedene Angebote ausprobieren, z. B. konnte auf einem Agility-Board der Police Lëtzebuerg die Reaktion getestet werden. Nach dem Aufsetzen einer Rauschbrille, die das verengte Sichtfeld im Rausch nachempfindet, konnten die Teilnehmenden feststellen, dass die Reaktionsfähigkeit doch stark nachlässt. Vom Landkreis Merzig-Wadern waren Mitarbeiterinnen vor Ort, die BOB und Jugendtaxi vorstellten.
Nach der Pause dann ein ganz besonderer Vortrag. Ein cleaner Süchtiger erzählte, wie er süchtig wurde, von seiner 15–jährigen „Drogenkarriere“ bis hin zum Absturz mit mehreren Aufenthalten in der Psychiatrie. Durch den Drogenkonsum hatte sich eine starke Psychose entwickelt, die bis heute extreme Auswirkungen auf sein Leben hat. Obwohl er jetzt schon mehrere Jahre clean ist, kann er max. 2 Stunden täglich arbeiten, da er dann körperlich und psychisch extrem erschöpft ist. Der Vortrag hinterließ großen Eindruck bei den Schülerinnen und Schülern. Eine Schülerin brachte es anschließend auf den Punkt. Sie bedankte sich ausdrücklich für den Vortrag und bescheinigte dem Vortragenden großen Mut, dass er seine Geschichte so authentisch darstellen konnte.
Den Abschluss der Vortragsreihe übernahm Dr. Michael Marz vom Orthopädischen Unfallchirurgischen Zentrum Fischbachtal, der aus seiner Zeit als Notarzt und aus seiner Praxis – auch mit Bildern dokumentiert – die Verletzungsbilder und deren Folgen skizzierte, wie sie gerade bei Fahranfängern häufig auftreten.
Der Schulleiter des Schengen-Lyzeums dankte anschließend allen Beteiligten und freut sich schon auf die nächste Veranstaltung, die in zwei Jahren wieder stattfinden soll. Herr Dillschneider verabschiedete sich mit einem sehr herzlichen Dankeschön von POK Thomas Welsch, der zum letzten Mal in seiner Funktion als VSB in dem Gymnasium tätig war, da er zum Ende des Monats in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wird.
Erfreulich war, dass der Schulleiter des Deutsch-Französischen Gymnasiums aus Saarbrücken, Herr Hauter, der Einladung gefolgt war und signalisierte, dass er sehr gerne das Angebot annehmen möchte, eine vergleichbare Veranstaltung an seiner Schule durchzuführen, die dann gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Frankreich angeboten werden soll.