Hilfe, was ist das für eine neue Pflanzenart da am Wegrand? Ist die gefährlich? Und wo kommt die überall vor? Was ist sinnvoll zu tun? Solche Fragen stellen sich immer dann, wenn neue Tier- und Pflanzenarten in die Großregion einwandern oder dahin verschleppt werden. Manche der Arten können fallweise ein ernstes Problem für die heimische Flora und Fauna sein. Auch die Landwirtschaft ist betroffen, in seltenen Fällen auch mal die Gesundheit. So kann Kontakt mit dem neuen Riesenbärenklau zu Verbrennungen der Haut führen, der einwandernde Kalikokrebs in Tümpeln heimische Libellenbestände zumindest vorübergehend beseitigen. Der überwiegende Teil an pflanzlichen und tierischen Einwanderern ist jedoch unproblematisch. Die Natur verändert sich von selbst auch stetig und zu den Invasoren gesellen sich nach einiger Zeit natürliche Gegenspieler.
Um aber echte Gefahren noch besser als bisher zu erkennen, arbeiten die Experten in der Großregion (Wallonie, Luxembourg, Lothringen, Rheinland-Pfalz & Saarland) jetzt noch enger zusammen. Denn Natur kennt keine Grenzen. Die Stärke der Zusammenarbeit in der Großregion ist es, grenzübergreifend zu denken, sich gegenseitig zu helfen und abgestimmt zu handeln. Zugleich wird die Umsetzung der EU-Verordnung über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten unterstützt. Die fordert die Mitgliedsstaaten abgestuft zu Beobachtungen, Analyse und Handlungen zu neu vorkommenden Organismenarten auf.
Hierzu haben unter dem Dach der Unterarbeitsgruppe „Biodiversität / Natura 2000“ die Naturschutzexperten der Partner in der Großregion ein Frühwarnsystem eingerichtet. Über die gegenseitige Vernetzung können nun rasch über Grenzen hinweg Verbreitungsbilder, Erfahrungen und unter Einbeziehung der Wissenschaft Informationen ausgetauscht und Gegenmaßnahmen vereinbart werden. Manchmal scheiterte zügiges Handeln einfach daran, den richtigen Fachpartner schnell zu finden. Dieses Problem ist in der Großregion nun gelöst.